Franz Stelzhamer - Mundartliche Dichtung

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"D' Innviertler Nachtigal - Er wurde als "Wanderer" zwischen Oberoesterreich und Salzburg bezeichnet und ist einer der bekanntesten Mundartdichter Oesterreichs. Der

ersten bedeutenderen Veroeffentlichung, Lieder in obderenns'scher Volksmundart - in der einfachen jedoch ausdrucksreicheren Sprache des Volks geschrieben - , folgten 1841, 1846 sowie 1868 weitere Baende, denen sich Erzaehlungen, hochdeutsche Gedichte wie auch die epischen Werke "Der Soldatnveder", "D'Ahnl und Koenigin Not", in welcher er seine eigenen Notjahre kuenstlerisch verarbeitet, anschlossen. Seinen Ruhm und Bekanntheitsgrad vermehrte Stelzhamer durch die regelmaessig unternommenen Volksliedfahrten, die ihn nicht nur durch den nieder-, oberoesterreichischen und salzburgischen Raum fuehrten, sondern auch Erfolge in der bayrischen Metropole Muenchen feiern liessen. Stelzhamers letztes Gedicht welches er seiner in Henndorf verbliebenen Familie widmete - "Uebern Anger bin ih ganga" - verfasste er zwei Monate vor seinem Tod, anlaesslich eines Aufenthaltes in Voecklabruck. Mundartgedicht: "Mein Mueaderl" Im Gedicht: "Spiellump" werden die Gefahren und Versuchungen der Spielleidenschaft geschildert.
Uebern Anger bin ih ganga, han groat' und gsinniert, han ma(r) denkt: So alloan da, dahoam waar ih z' viert! Han auf dih denkt, af d'kinder, und so load is ma(r) gwen: "Eija, wanns nar grad da warts af a Wartl zum Redn!"(...)
Stelzhamer ( 1802 - 1874 ) schrieb einst selbstbewusst: Wann ih lang nimmer bi, geht noh's Gfragat um mih, und a Gfragat wird sein Eija mein, eija mein! Und a Gfragat wird sein und a Blangar um mih; Aber mein, aber mein - ih bin lang schon dahin! Denkmaeler: Imposanter Grabstein am Friedhof von Henndorf - ehemaliges Wohnhaus in der Stelzhamerstrasse Nr. 84 - 1907 enthuellte man eine Marmorgedenktafel am Wohn- und Sterbehaus Stelzhamers - 1974, anlaesslich der Wiederkehr des hundertjaehrigen Todestages, stiftete das Land Oberoesterreich ein Stelzhamer-Denkmal, den sogenannten Henndorfer Kirschbaum, das den Inhalt des Gedichts "Der blüahade Kerschbam" vermitteln soll. Eine der schoensten Ehrungen liess ihm jedoch der oberoesterreichische Landtag zuteil werden, der 1952 sein Gedicht "s'Hoamatgsang" zur Landeshymne erklaerte.

Quelle: Auszuege aus der Henndorfer Chronik (1992) - Alfred Stefan Weiss und Roswitha Preiss