Draheim Maria geboren 1919 in Berlin

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Dichtergast - Maria Draheim - geboren 1919 in Berlin Maria Draheim genoss hier in Henndorf den Erholungswert des Ortes und ist von der landschaftlichen Schoenheit und den historischen Spuren dieser Gegend sehr beeindruckt, sodass ihr literarisches Schaffen zum Teil davon beeinflusst wurde und sich Schauplaetze rund um den Wallersee in ihren Werken wiederfinden.

Die deutsche Dichterin, die heute in Neustadt/Esperke wohnt, kommt seit 1984 regelmaessig als Touristin nach Henndorf um auszuspannen und auf ihren Spaziergaengen und Wanderungen durch das Salzburger Land immer wieder Anregungen fuer ihre schriftstellerischen Arbeiten zu finden. Die spaetere Literatin schloss die Lehrerpruefung ab, und war waehrend der verheerenden Kriegsjahre als Paedagogin in Warthegau/Polen taetig. Nach der Flucht 1945 studierte Frau Draheim in Berlin Philologie und Soziologie, um der 1950 der damals erst gegruendeten Deutschen Demokratischen Republik den Ruecken zu kehren und sich in Westberlin ein neues Leben in Freiheit aufzubauen. Nach einer weiteren Lehrerpruefung bildete die Schule ihre eigentliche Wirkungsstaette. Bis 1958 arbeitete sie als Lehrerin, danach uebernahm sie die Leitung einer Unterrichtsanstalt. Von 1974 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1981 war sie als Abschluss ihrer Berufslaufbahn noch Konrektorin in Schwarmstedt in Niedersachsen. Seit 1946 veroeffentlicht die Dichterin Beitraege in Zeitungen, seit 1968 auch in unzaehligen Anthologien.

Ihr erstes Buch erschien 1965, dem bis heute sechs weitere mit den ausdrucksvollen Titeln Pausenbilder, Heideenzian oder Meilensteine und Wegzeichen folgen sollten, was deutlich vor Augen fuehrt, dass Maria Draheim wesentlich mehr als eine Hobbyliteratin ist. Fuehlte sie sich anfaenglich eher der Lyrik verpflichtet, so verfasst sie seit etlichen Jahren nunmehr auch beeindruckende, teils nachdenkliche Prosatexte. Im Novellenband Damals auf der Bruecke schildert die Autorin in der Erzaehlung Am Kreuzweg die Situation eines jungen Mannes, der nach dem Unfalltod seiner Frau wieder zu sich selbst finden muss - Bei einer Urlaubsfahrt kommt er er fuer einige Tage nach Henndorf, wo man vom staedtischen Getriebe nichts mehr merkt... - Die historisch interessierte Dichterin laesst die Hauptperson des Geschehens beladen mit ihren Problemen die geschichtstraechtigen Plaetze der Umgebung aufsuchen, um in der Einsamkeit der Gefuehle der Trauer fertig zu werden. Auch eine andere Erzaehlung ist von den Schauplaetzen der Umgebung des Wallersees gepraegt. In der Novelle Meilensteine und Wegzeichen nimmt die Verfasserin den Leser auf einen Spaziergang mit, der die historisch wichtigen Staetten in Mattsee und Henndorf gedanklich wiederbelebt. Die Autorin berichtet mit einem beachtlich geschichtlichen Wissen vom roemischen Meilenstein, der heute im Salzburger Carolino Augusteum dem Publikum gezeigt wird.

Quelle: Auszuege aus der Henndorfer Chronik (1992) - Alfred Stefan Weiss und Roswitha Preiss